October 25, 2013

Tag 19 bis 26 - Die kroatischen Inseln Krk und Cres bis nach Dubrovnik

19. Tag

Wir befinden uns auf der Insel Cres im Adriatischen Meer (ein Teil des Mittelmeers) in Kroatien, aber seit gestern ist viel passiert.
Zuallererst, die SMS vom Papa hat sich bewahrheitet: Ab sofort gibt es Sonne pur!

Wir sind der Route Eurovelo 8 gefolgt, welche uns ueber eine Bruecke auf die Insel Krk gefuehrt hat. Spaeter haetten wir dann eigentlich eine Faehre auf eine andere Insel nehmen sollen, welche aber erst in 4 Stunden kam, also nahmen wir die naechste Faehre auf die Insel Cres und das war wahrscheinlich das beste was uns passieren konnte.

Von der Fahere 10 km ging es bis zum noch einzigen offenen Camping auf dieser Insel...wir brauchten mal wieder eine Dusche :-)
Die 10 km waren spektakulaer mit genialem Sonnenuntergang und Spitzen mit bis zu 350 Hoehenmetern mit super Aussicht.

Achja, und ein Schaf waere mir heute auch noch fast auf den Kopf gefallen. Nachdem ich hinter mir oberhalb an dem Steilhang ein paar Hufen scharren hoerte, drehte ich mich erschrocken um und sah, wie sich das Schaf noch gerade vor dem abstuerzen rettete...wir hatten uns schon die Schlagzeilen und Ivans Anruf bei meiner Familien vorgestellt.

Leider, oder gluecklicherweise faehrt die Faehre am Ende der Insel nur einmal die Woche und somit "muessen" wir wohl leider zwei Tage hier verweilen. Sehr gerne!!!



20. Tag

So viel Glueck kann man gar nicht haben...die Stadt Cres ist ein romantisches Fischerdorf mit viel Charm und Bergen im Hintergrund. Nach einer morgentlichen Joggingrunde fruehstuecken wir am Meer und brechen auf ins Dorf auf der Suche nach einem frischen Fisch fuer's Mittagessen.

Ein Fischer im Hafen konnte ihn uns leider nicht direkt verkaufen (vermutlich, da sein Chef dabei war), aber auf dem Fischmarkt wurden wir fuendig.

Mein Russisch hilft hier uebrigens seeehr viel, da sich alles sehr aehnlich anhoert und Fisch z.B. heisst auch "Riba", aber da hier selbst der Fischer Englisch spricht ist es auch gar nicht so notwendig.

Danach gab es dann gegrillten Fisch mit Bratkartoffeln und Salat direkt am Meer.

Und viel mehr wollten wir dann auch gar nicht mehr machen, also legten wir uns in die FKK Zone am Strand, welche direkt unterhalb unseres Zeltes war, badeten im Meer und genossen die Sonne (wir koennen es noch immer kaum glauben nach soooo viel Regen).

Die Fotos der FKK Zone werden aus verschiedenen Gruenden hier nicht veröffentlicht ;-)




21. Tag

Einziges Ziel des Tages war die Faehre um 16 Uhr, denn diese wollten wir wirklich nicht verpassen.
Bis dahin stehen uns circa 60km bis ans andere Ende der Insel bevor...und vermutlich auch der ein oder andere kleinere Huegel, also frueh raus.

Vorbei an etlichen Steinmauern, durch eine eher trockene Landschaft mit Olivenbaeumen und vielen Schafen schlaengelt sich unsere Strasse ueber die vertraeumte Insel. Ueberall am Strassenrand waechst Rosmarin, Salbei und Wachholder in Massen. Ein bisschen nehme ich mit fuer unsere naechsten Abendessen.

In Losinj, wo auch unsere Faehre abfaehrt treffen wir dann endlich einen anderen Radreisenden aus den USA, Boston und in der Schlange der Faehre ein deutsch-argentinisches Paerchen mit Kind. Die Unterhaltung fuer die Ueberfahrt ist gesichert, diese dauert naemlich, wie wir erfahren 6 Stunden.

Mit allerlei zu Knabbern ausgestattet geht es also auf die "Sonnenterasse" und bei Wein (beigesteuert von Erika und ihrem Mann), Gebaeck und viel Unterhaltung sehen wir den Vollmond auf- und die Sonne untergehen, ein bisschen als ob eine Schnur die beiden verbinden wuerde :-)

Mit viel Verspaetung treffen wir um 1 Uhr morgens in Zadar an und finden in den verlassenen Strassen den naechsten geschlossenen Campingplatz direkt am Strand.





22. Tag

Nach einem erneut sonnigen Tag (so langsam werden wir richtig braun), treffen wir am Nachmittag einen Vater mit Sohn (Franzosen), welche waehrend 4 Jahren die Welt zur Fuss umrunden wollen. All dies im Zeichen einer Organisation, die krebskranken Kindern hilft. Es gibt schon unglaubliche Leute!!!

Wir schlafen im Vorgarten von einer komplett verlassenen Siedlung, die waehrend der Hauptsaison wohl fuer Touristen ist. Allgemein schein es hier fast nur deutsche Touristen zu geben und davon VIIIIELE und fast alle im Wohnmobil. 



23. Tag

Heute sind wir in Split angekommen. Direkt am Eingang zum Zentrum werden wir von einem Jungen etwas juenger als wir angesprochen, ob wir ein Zimmer braeuchten. Nach anfaenglicher Skepsis und etwas verhandeln entsprach es unserer Preisklasse und es war perfekt.

Von Split hatte ich ausser viel Touris nicht viel erwartet, aber von wegen.
Mit einer kompletten Stadt im "Diaklesischem Palast" mit engen Gassen, vielen Torboegen und Tuermen ist es wunderschoen und vor allem sehr sauber. Wir schlafen ebenfalls in dieser "Palaststadt".

Einen Teil des Weges haben wir mit 2 topfitten Kanadiern in den 50/60ern geteilt, die ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs waren und bis nach Griechenland radeln werden.

Zur Mittagspause haben wir dann gerade all unser Essen ausgepackt, als ploetzlich eine Kuh auf uns zulaueft. Wir koennen uns noch gerade auf den naechsten Huegel retten.
Das naechste Auto sieht nur das Ergebnis: Wir auf dem Huegel, die Kuh noch mitten auf der Strasse. Ich haette wohl auch gelacht!!!







24. Tag

Wir haetten der Kueste folgen koennen, haben uns aber fuer das Landinnere mit ruhigeren Strassen und dafuer vielen Bergen entschieden.

Dorf nach Dorf fahren wir also durch die Berge und rufen jedem den wir sehen "Dober Dan" zu, was guten Tag auf Kroatisch heisst.

Das Highlight kommt am Abend: Wir sind auf der Suche nach einem Ort fuer unser Zelt und sehen ein Rentner-Paerchen beim Holzhacken im Garten und fragen, ob sie einen Platz haben.
Darauf erscheint die ganze Familie, Tochter, Enkel und sogar deren Uroma, heissen uns waermstens willkommen und zeigen uns ein bisschen entfernt einen Teil ihres Landes, wo wir perfekt unser Zelt aufstellen koennen.
Nachdem wir eine Einladung zum Essen ablehnen bringen uns die Kinder Paprika und Tomaten aus dem Garten und spaeter der Opa eine Flasche Wein aus eigener Produktion.
Dabei erzaehlt er  uns mit wenigen Worten Englisch von seinen Reisen in Europa und von seiner Familie.
Wie schon so oft, stellen wir fest, dass es soooo viele hilfsbereite Menschen in dieser Welt gibt. Danke!



25. Tag

So einfach liess man uns nicht gehen und wir wurden noch von der Oma auf einen Kaffee ins Haus gebeten, wo wir weitere Tips von der ganzen Familie fuer unsere Reise erhalten.

Unter anderem sehen erfahren wir auch, dass der gesamte Teil um Split frueher mal ein eigenes Land war, ebenso Dubrovnik unser Ziel in 2-3 Tagen.
Und dass wir morgen kurz Bosnien Herzegowina durchqueren werden, da diese auch einen kleinen Zugang zum Meer haben wollten.

26. Tag

Der wohl laengste Tag bis jetzt: 120km, aber wir haben Dubrovnik erreicht, auch wenn wir die letzten 10km das erste Mal im Dunklen geradelt sind.

Nach der Ueberquerung einige Berge (bis 700m)und unendlichen Mandarinenplantagen (dort hat man uns die 5 leckersten Mandarinen meines Lebens geschenkt) erreichen wir wieder die Kueste.

Direkt vor der Grenze zu Bosnien Herzegovina halten wir in einer kleinen Bucht und uns kurz im Meer abzukuehlen.
In Klas, so heist das Dorf, gibt es zwar keine Menschenseele und alles ist geschlossen, aber wie der Zufall es so will treffen wir die beiden Franzosen wieder, welche von einem VW Van voller Jungendlichen mitgenommen wurden und auch noch zwei weitere Radreisende aus Polen.

Einfach nur muede, kochen wir noch schnell die restlichen Tomaten, Paprikas und ein Dosenfleisch mit Ayvar, dazu Kartoffelbrei und fallen dann muede ins Bett (Dazu ist meine Isomatte und mein Schlafsack mittlerweile schon geworden).








1 comment:

  1. Wenn ich eure Berichte lese, werde ich ganz neidisch :) Warmshowers und co. hatten wir auf unserer Norwegentour damals nicht ausprobiert, aber auch schon festgestellt, dass viele Menschen so hilfsbereit und freundlich sind, wenn man sie mal anspricht ...

    Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß und lasst die Berichte nicht abreißen ;)

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