27. Tag: Dubrovnik- eine Stadt in einer Stadt
Heute geht es also in die Altstadt von Dubrovnik, aber vorher checken wir noch einmal unsere Fahrräder durch: Alles funktioniert bestens!
Auf dem Weg in die Altstadt liegt eine Bäckerei, in der wir unser Frühstück kaufen und wie uns schon von anderen Reisenden empfohlen wurde, stellen auch wir fest, dass diese einfach unglaublich leckere meistens Blätterteige mit Füllungen herstellen.Und davon ernähren wir uns dann auch fast die restliche, nur noch kurze Zeit in Kroatien.
Die Altstadt Dubrovniks ist einfach unglaublich und dazu auch noch extrem gut erhalten. Umrundet von den Stadtmauern liegt es direkt am Meer. Man kann sich richtig gut vorstellen, wie diese Stadtrepublik komplett verschlossen wurde und alle Eindringlinge abschirmt.
Innerhalb der Stadtmauern gibt es viele kleine Gässchen und viele Treppen...einfach nur schön. (Die UNESCO weiss schon, warum es 1979 zum Weltkulturerbe erklärt wurde).
28. Tag: Auf dem Weg nach Montenegro
Bereits seit ein paar Tagen tragen wir dieses Rätsel mit uns rum, welches ich nun an euch weitergeben möchte. Links und rechts unseres Weges wachsen diese roten und orangen Beeren, die etwas Kirsch-gross sind und unglaublich lecker aussehen. Was ist das und kann man es essen?
Selbst wenn man diese nicht essen kann, haben wir heute das Tal der Mandarinen entdeckt. An der kompletten Strasse gab es ca. alle 20m einen Stand der die frischen Mandarinen von den Feldern links und rechts verkauft hat. Und so frisch schmecken sie wirklich nochmal viel besser.
Gerade liegen wir im Zelt oben an einer Steilküste ca. 200m über dem Meer mit unglaublicher Aussicht. Für solche Momente reisen wir!!!
29. Tag: Kotor
Am kroatischen Grenzübergang zu Montenegro nimmt man alles sehr gelassen und ist ein bisschen verpeilt.
Ivan bekommt seinen Pass nach ca. 10 Minuten zusammen mit einem russischen Pass, einer französischen Aufenthaltsgenehmingung und Papieren für ein Auto zurück. Das liesse sich bestimmt gut verkaufen...:-) Wir haben aber die Papiere lieber zurückgegeben.
Als erstes überrascht es uns, dass wir doch nochmal mit Euro bezahlen können (zwei Jahre vor der Einführung des Euros in 2002 hatte Montenegro sogar die deutsche Mark als Parallelwährung eingeführt). Wir erfahren aber später, dass 2009 Montenegro sogar einen Antrag für den Betritt zur EU gestellt hat und auch als Kandidat anerkannt wurde, die Beitrittsverhandlungen sind bereits in vollem Gange.Was ein Land so alles erfüllen muss, um Teil der EU zu werden...eine Menge. Aber die EU unterstützt Montenegro mit Geldern um alle Auflagen z.B. bezüglich Menschenrechten, Umwelt, Korruption usw. zu erfüllen.
Seit Anfang unserer Reise ist Montenegro mit Abstand das günstigste Land: für 2 riesen Hamburger mit Pommes und Getränk zahlen wir 3.50 €.
Am Nachmittag erreichen wir also Kotor...eine Stadt vom Aufbau her wie Dubrovnik. Allerdings steigen wir noch auf die Festung auf dem dahinterliegenden Berg und auch hier ist wieder beeindruckend, wer das vor so langer Zeit wohl alles erbaut hat und wir fragen uns wieviele Leute wohl dabei abgestürtzt sind.
30. Tag: Der Pass hinter Kotor
Der Titel beschreibt den Tag schon ganz gut: es ging bergauf. In 25 Kehren schlängeln wir uns von 0 auf 1100 Meter hinauf, immer mit dem schönen Ausblick auf die Bucht von Kotor.
Hinter dem Gipfel dieses Berges versteckte sich eine Hochebene in der praktische jedes Haus "Sir & Projut" (Käse und Schicken) verkauft hat.
Und danach geht es nochmal hoch...wir fragen uns wie diese Leute im Winter aus ihrem Dorf herauskommen.
Zum Abend finden wir einen so guten Platz zum zelten, dass wir sogar ein Feuer machen und endlich die Esskastanien aus Cres rösten...dafür, dass wir das noch nie gemacht habe waren sie richtig gut.
31. Tag: Die Hauptstadt von Montenegro und der erste Eindruck von Albanien
Von Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro, hatten wir uns schon etwas mehr versprochen. Aber ausser einer kilometerlangen hässlichen Strasse, die in die Stadt führt und dann ein gewöhnliches eher hässliches Zentrum...mehr können wir nicht entdecken. Ausserdem will jeder Geld von uns und nicht immer auf die netteste Art. Aber uns zwingt ja keiner hierzubleiben und so fahren wir schnell weiter; Albanien liegt keine 20km entfert.
Dann kommen wir nach Albanien. In Deutschland und auch der Schweiz haben wir wohl viele Vorurteile, aber uns wird keines bestätigt. Der erste Eindruck: Es gibt mehr schicke Restaurants als Leute und die einzige Sorge, die die Leute hier haben sind schmutzige Autos, denn alle max. 100m gibt es ein Schild, welches "Lavazh" ankündigt, Autowäsche (natürlich mit dem Gartenschlauch).
Schnell stellen wir aber fest, dass der erste Eindruck täuscht und nachdem wir ein bisschen über die Geschichte und das Land lesen verstehen wir einiges mehr, aber dazu später mehr.
Kurz vor unserem Campingplatz am Shkoder See kreuzt ein lustiges und verdächtiges Trio unseren Weg: eine Kuh, ein Schwein und ein Hund, die wohl gerade gemeinsam ausgebrochen sind. Sowieso macht es hier den Eindruck als hätte jede Familie ihre eigene Kuh im Vorgarten.
Bei klarem Sternenhimmel kochen wir am See und schwätzen ein bisschen mit den anderen Gästen bevor wir in einen wohlverdienten Schlaf verfallen.
32. Tag: Mehr von Albanien
Das erste grosse und bis jetzt ungelöste Mysterium tritt diesen Morgen auf. Unseren Topf hatten wir mitsamt dem Rest der Spaghetti vom letzten Abend in Plastikfolie eingewickelt auf unserem Fahrrad stehenlassen (wie schon öfter). Aber heute ist dieser Topf verschwunden...mit allem. Wir waren davon ausgegangen, dass ein Tier wohl nur den Inhalt essen würde, aber so scheint es nicht. Die Verdächtigen Nummer 1 sind ganz klar das Kuh-Schwein-Hund-Trio von gestern.
Ohne Topf geht es also nach Shkoder, unser ersten Stadt in Albanien. Und wenn bis dahin die Reise noch nahe an allem war, was man so aus Deutschland oder der Schweiz kennt, so hatte sich dies hier mit einem Schlag geändert.
Die Strassen von Shkoder gleichen einem Bazaar, jeder verkauft was er will und wo er will, über Gemüse, Fisch, jegliche China-Importe bis hin zu lebenden Hühnern und Schafen. (Hier finden wir auch einen neuen Topf). Die Fussgänger laufen im Slalom zwischen den Händlern her und falls kein Platz mehr ist eben auf der Strasse. Dass eine Strasse zwei Seiten mit entgegengesetzen Richtungen hat, man nicht einfach mitten auf der Strasse parken kann und wie ein Kreisverkehr bei uns funktioniert schein hier keinen zu interessieren. Aber es funktioniert!!! Und es gibt der Stadt eine Atmosphäre, die man so schnell nicht wiederfindet. Für uns ist diese Stadt auf jeden Fall ein Geheimtipp und wir verbringen fast den kompletten Vormittag dort und geniessen das geordnete Chaos.
33. Tag: Die Hauptstadt von Albanien: Tirana
Kaum ohne weitere Wahl und absolut ungeplant nahmen wir heute die Autobahn nach Tirana. Fahrräder sind zwar verboten, aber nachdem wir Traktoren sahen und uns ein Mofa auf unserer Fahrbahnseite entgegenkam, verstanden wir, dass das hier alles nicht so eng gesehen wird. Überaschenderweise war dies mit Abstand der sicherste Teil unserer Strecke heute, da wir den Standstreifen und machmal auch noch die 3. Spur komplett für uns alleine hatten.
Seitdem wir dieses Land betreten haben, werden wir von jedem Menschen gegrüsst, sei es die im Feld arbeitenden Frauen, die Männer, die ihre Kuh oder ihr Schwein aufs Feld treiben oder aber die Mofa- und Autofahrer, die uns immer mit viel Gehupe überholen.
Ich hatte noch ein bisschen mehr über Albanien versprochen:
Die Währung hier ist Lek, auch wenn Euro fast überall akzeptiert wird. Die albanische Sprache ist keiner Sprachfamilie zugehörig und hat somit auch keine Ähnlichkeit zur etwas, was wir kennen. Verständigung ist allenfalls noch auf italienisch möglich, da Italien nur 72km über dem Meeresweg entfernt liegt und somit viele Albaner ein paar Worte italienisch sprechen.
Geschichtlich hat Albanien wohl sehr gelitten: 1990 wurde der Kommunismus gestürzt und eine Massenauswanderung begann. In den kommenden Jahren der Unsicherheit versuchte jede Familie jeweils den Unterhalt für die nächsten Tage zu sichern. Meist wurde Geld in Griechenland oder Italien verdient um so über die Runden zu kommen. Aus Verzweiflung und Unerfahrenheit legten die Leute ihr komplettes Guthaben und oft auch noch das Geld, welches der Verkauf des Eigenheimes einbrachte, in sogenannte Pyramidensystemen an, welche hohe Zinssätze versprachen. 1997 gingen diese Systeme komplett in die Brüche und praktisch die komplette Bevölkerung verfiel der Armut.
Seitdem konnte es nur noch bergauf gehen, aber ganz offensichtlich leidet das Land noch heute unter den Folgen. Der Beitritt zur EU wurde zwar beantragt, jedoch scheint es noch ein seeeehr weiter Weg zu sein.
34. Tag: Noch immer Tirana
Unser Hostel hier ist einfach zu schön bzw. die Leute einfach zu herzlich und so blieben wir einfach noch einen Tag. Insbesondere mit Min, einem Koreaner, der schon seit 2 Jahren mit seinem Fahrrad durch die Welt reist, hatten wir viel Spass.
Da wir hier eine komplette Küche zur Verfügung haben, beschlossen wir kurzerhand für alle Gäste und die Angestellten das equadorianische Gericht "Locro de papas" zu kochen. Dazu ging es auf den Markt, auf dem wirklich kein Wort Englisch gesprochen wurde und man nie genau wusste, ob ein Finger jetzt 10 oder 100 Lek waren. Eines ist sicher, wir hatten unseren Spass.
Ausserdem gab es noch sämtliche Second-Hand Waren, wie z.B. Diddl-Mäuse und (für die Schweizer) MBudget Gummistiefel.
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